Filmabend: "Die Stadt als Beute"
20.09.2018 um 19Uhr im Acud
Berlin soll Megacity werden – noch bis vor kurzem entzog sich die Stadt als Insel zwischen zwei Systemen den Begehrlichkeiten des Marktes. Es entstanden verschiedenste, heterogene Kieze mit teilweise geradezu dörflichem Charakter, in denen es für jeden eine Nische zu geben schien. Doch nun soll sich die Stadt einreihen in die Riege der anderen europäischen Metropolen.
Klaus Wowereit verpasst ihr das „Arm aber sexy“ Image und erklärt es zum Tourismus- und Dienstleistungsstandort. Von London bis New York gilt Berlin plötzlich als “the place to be“.
Das weckt Begehrlichkeiten. Jeder will hier wohnen und viele wollen sich hier eine Wohnung kaufen, die – verglichen mit „zu Hause“ – spottbillig ist. Ehemaliger staatlicher Wohnungsbestand wird privatisiert und Mietwohnungen werden zu Eigentum. Welten prallen aufeinander und Paralleluniversen tun sich auf.
Andreas Wilcke hat diesen Vorgang vier Jahre lang durchleuchtet. Mit seiner Kamera ist er überall in der Stadt unterwegs; befragt die verschiedenen Akteure, begleitet Makler, Investoren und Kaufinteressenten bei der Schnäppchenjagd und Mieter beim Gang durch die Institutionen.
Der Zuschauer ist quasi live dabei, wenn im Zeitraffertempo eine ganze Stadt umgekrempelt wird und erhält eine Ahnung davon, welche Dynamik die Erschließung der Ressource Wohnraum in Berlin angenommen hat.
Im Anschluss an den Film gibt es eine Diskussion mit dem Filmemacher Andreas Wilcke und Andrej Holm. Homepage des ACUD: https://acudkino.de/Programm/die_stadt_als_beute/13778
Der Film wird im ACUD - Veteranenstraße 21, 10119 Berlin- gezeigt
Der Eintritt ist frei. Aufgrund beschränkter Platzzahl bitte Anmeldung unter aktionswoche[at]ak-wohnungsnot.de